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Löschen, Bergen, Retten, Schützen

Aktuell

Autor: Feuerwehr Schömberg

Restaurierung des LF 15 der Feuerwehr Schömberg

Einige Kameraden, darunter der einstige Gerätewart Gerhard Haas, restaurieren unter der Führung der KFZ-Mechaniker Hannes Schwämmle und Holger Hirth das erste Löschfahrzeug der Feuerwehr Schömberg.

Vor neun Jahren zum 125-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Schömberg war der letzte öffentliche Auftritt des Löschfahrzeugs LF 15, wenn auch ohne Motorkraft. Der Oldtimer, der 1955 in die Gemeinde kam fristet nämlich einen Dornröschenschlaf.

In der Wartungshalle des Gerätehauses in Schömberg wurde zunächst der Motor zerlegt. Fein säuberlich aufgereiht liegen die Bestandteile nummeriert und beschriftet auf Werkstattwägen, nachdem sie zuvor gereinigt wurden. „Eins nach dem anderen wird kontrolliert und bei Bedarf repariert“, stellte Gerätewart Uli Wegner fest. Schnell stellten die ehrenamtlichen Restauratoren fest, dass die Dichtung am Zylinderkopf zu ersetzen ist. „Die Elektrik an dem Fahrzeug ist überschaubar und Motor-Ersatzteile sind lieferbar“, freute sich außerdem Haas über den Zustand des Motors, der die Kameraden optimistisch stimmt, dass das Projekt gelingt. Der Vorgänger von Wegner hatte das Löschfahrzeug während dessen aktiver Dienstzeit maßgeblich gewartet und in seinen eigenen 45 Einsatzjahren auch gefahren. „Er hat einen guten Job gemacht wie man am Zustand des Unterbodens erkennen kann“, würdigte Gesamtkommandant Rainer Zillinger dessen Leistungen und freute sich, dass der Senior bei der Restaurierung mitwirkt.

Schließlich hatte er maßgeblich die Umbauten vorgenommen, die nach einer Änderung der Straßenverkehrsordnung erforderlich wurden. „Die damaligen Blinkerarme wurden durch Lichtblinker ersetzt und die Blaulichter mussten nach oben ausgerichtet werden“, erzählte Haas, dass letztere zuvor waagrecht nach vorne zeigten. Zudem galt es, die einstigen runden Außenspiegel durch heute bekannte rechteckige zu ersetzen. „Die Blinkerarme sind noch da und werden wieder angebaut“, stellte Wegner in Aussicht, zumal auch die entsprechenden Bohrlöcher für die Befestigung noch vorhanden sind.

Der geöffnete Motorraum lässt außerdem den Blick auf vier Signalhörner zu und die funktionieren wie die Feuerwehrleute versichern. Beim Rundgang um das Fahrzeug werden weitere Details sichtbar, beispielsweise das noch alte Schömberger Wappen auf der Türe oder auch das Kennzeichen in Erinnerung an den damaligen Kommandanten Ulrich Großmann. Zillinger verwies auch auf die geteilte Frontscheibe, die den einstigen Zeitgeist unterstreicht. Nostalgisch ist auch die Ausstattung, die neben den Schläuchen am Rande des Unterbodens, die einschiebbare Tragkraftspritze TS8 sowie einen Rettungssack beinhaltet. „Den hat man im Fenster eingehängt, sodass er mit ausgestreckten Ellbogen wie eine Rutsche funktionierte“, erzählte Haas von dessen Handhabung zur Menschenrettung, die heute undenkbar wäre.

Den nagenden Zahn der Zeit entdeckt man vor allem in den Holzbauteilen, die bei dem LF 15 überwiegen. Nicht nur die Fahrer- und Mannschaftskabine ist damit hergestellt, auch die Türen des Aufbaus sind durch das Material geprägt. „Nach außen wurde eine Blechschicht drübergelegt, nach innen lackiert, aber im Lauf der Zeit setzte Feuchtigkeit dem Aufbau zu“, zog Wegner das Fazit. Nicht nur deshalb veranschlagt er mindestens zwei Jahre für die Restaurierung, da sie vor allem ehrenamtlich bewerkstelligt wird. Und das muss im Konsens zu seinen laufenden Wartungsarbeiten des aktuellen Fuhrparks stehen. Vor diesem Hintergrund liegt das erste Augenmerk darauf, den Sechs-Zylinder-Dieselmotor wieder zu aktivieren.

„Es war bis 1982 im Einsatz und wir haben uns erfolgreich dagegen gewehrt, es abzugeben, selbst als der Fuhrpark unter Platzproblemen litt“, berichtete Zillinger indes von diversen Standortwechseln des LF 15 in den Ortsteilen, ehe es 2002 in den Kernort zurückkehrte, nachdem durch Spenden eigens ein Garagenanbau dafür realisiert wurde.

Bei dem Oldtimer handelt es sich um eines der ältesten Feuerwehrfahrzeuge im Landkreis Calw. Bestehend aus einem Fahrgestell von Daimler Benz sowie dem Aufbau von Carl Metz mit einem Gewicht von etwa 8,5 Tonnen, das 14 000 Kilometer auf dem Tacho hat. „Es hat kein Synchrongetriebe und wird mit Zwischengas geschaltet“, sagte Haas. Die Hobby-Restauratoren der Feuerwehr Schömberg hoffen auf Unterstützung für ihr Mammutprojekt, sei es in finanzieller oder projektbezogener Hinsicht, um das Ziel eines fahrtüchtigen Oldtimers zu realisieren.

Quelle: Steffi Stocker/SchwaBo